Greenpeace Deutschland

Allgemeine Informationen

Selbstbeschreibung: „Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit direkten gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen kämpft.“[1]

Greenpeace wurde 1971 in Kanada gegründet und widmete sich anfangs vor allem den Themen Nukleare Bewaffnung und Kernenergie. Die Organisation gibt an, in mehr als 40 Ländern vertreten zu sein. Greenpeace Deutschland wurde 1980 gegründet.[1]

Personen

Der Verein hat 40 stimmberechtigte Mitglieder.[2] Greenpeace beschäftigte 2019 im Jahresdurchschnitt 316 Mitarbeiter auf 253 Vollzeitstellen.[3]

Gründer und zentrale Figuren

  • Martin Kaiser, seit 2016 Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland.
  • Roland Hipp, seit 2016 Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, 2002–2016 stellvertretender Geschäftsführer.
  • Sweelin Heuss, 2016–2019 Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland.[4]
  • Brigitte Behrens, 1999–2016 Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland.
  • Thilo Bode, 1989–1995 Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, 1995–2001 Geschäftsführer von Greenpeace International, 2002 Gründung von Foodwatch, 2002–2017 Geschäftsführer von foodwatch Deutschland, seit 2017 Direktor von foodwatch International.
  • Gerhard Wallmeyer, Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland, zuständig für Fundraising 1980–2016.
  • Gerd Leipold, Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland, 1981–1990 Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, 2001–2009 Vorsitzender von Greenpeace International.
  • Monika Griefahn, Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland, dort tätig bis 1990, von 1984–1990 im Vorstand von Greenpeace International. 1990–1998 Umweltministerin des Landes Niedersachsen, 1998–2009 Mitglied des Deutschen Bundestages.
  • Harald Zindler, Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland, dort tätig bis 2002.
  • Gerald Dunkel, Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland.
  • William Parkinson, Gründungsmitglied von Greenpeace Deutschland.

Finanzierung

Greenpeace lehnt die Annahme staatlicher Fördermittel ab. Ein Großteil der Spenden kommt von Kleinspendern, die bis zu 100 € jährlich spenden; 2016 waren es 40,7 Mio. € von insgesamt 56 Mio. €. Ein erheblicher Teil der Einnahmen wird für Projekte außerhalb Deutschlands ausgegeben.[5]

Einnahmen

Die folgenden Angaben orientieren sich an den Jahresberichten von Greenpeace Deutschland:[6]

JahrEinnahmen
201968 250 000 €
201862 524 000 €
201761 802 000 €
201658 512 000 €
201556 200 000 €
201458 019 000 €
201354 906 000 €
201253 514 000 €
201146 467 000 €
201047 695 000 €
200945 909 000 €
200843 633 000 €
200742 030 000 €
200640 576 000 €
200540 778 000 €
200441 538 000 €
200338 591 000 €
200238 884 000 €
200135 918 000 €
200068 465 000 DM
199969 889 000 DM

Gehälter

Greenpeace-Mitarbeiter verdienten 2019 zwischen rund 2 000 € und knapp 7 700 € monatlich. Die Geschäftsführer erhalten 120 000 € im Jahr.[2] 2013 wurde der Jahresverdienst der Geschäftsführerin Brigitte Behrens noch mit 113 434 € brutto angegeben.[7]

Kritik

Faktentreue

In einem 2016 erschienen Aufruf, der inzwischen von 158 Nobelpreisträgern unterschrieben wurde, wird die Haltung von Greenpeace gegenüber genetisch veränderten Lebensmitteln, insbesondere dem sogenannten „Goldenen Reis“, scharf kritisiert.[8] Darin heißt es unter anderem: „Organisationen, die der modernen Saatzucht ablehnend gegenüberstehen, allen voran Greenpeace, leugneten wiederholt diese Tatsache und gingen gegen biotechnologische Innovationen in der Landwirtschaft vor. Sie stellten deren Risiken, Nutzen und Auswirkungen verzerrt dar und unterstützten die kriminelle Zerstörung von behördlich genehmigten Freilandstudien und wissenschaftlichen Projekten. […] Opposition, die auf Emotionen und den vorliegenden Daten widersprechendem Dogma basiert, muss verhindert werden. Wie viele von Armut betroffene Menschen in der Welt müssen noch sterben, bevor wir dies als ‚Verbrechen gegen die Menschlichkeit‘ anerkennen?“[9][10]

Finanzen

Im Juni 2014 wurde öffentlich, dass ein Mitarbeiter der Greenpeace-Zentrale in Amsterdam durch Währungsspekulation mit Spendengeldern 3,8 Mio. € Verlust gemacht hatte.[11]

Rechtsstreitigkeiten

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Greenpeace wegen einer Protestaktion gegen den Kohleausstieg im Juni 2018.[12]

Belege

  1. Greenpeace stellt sich vor ↗︎, greenpeace.de, abgerufen am 2. Juli 2021. [] []
  2. Jahresbericht 2019 ↗︎ (S. 2), greenpeace.de, abgerufen am 2. Juli 2021. [] []
  3. Jahresbericht 2019 ↗︎ (S. 19), greenpeace.de, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  4. Veränderung in der Geschäftsführung von Greenpeace Deutschland ↗︎, greenpeace.de, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  5. Jahresbericht 2016 ↗︎ (S. 18, 27), greenpeace.de, abgerufen am 13. Juli 2021. []
  6. Jahresberichte, Publikationen ↗︎, greenpeace.de, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  7. Wie legen Hilfsorganisationen ihre Spenden an? ↗︎, Hamburger Abendblatt, online am 21. Juni 2014, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  8. Support GMOs and Golden Rice ↗︎, supportprecisionagriculture.org, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  9. Brief der Nobelpreisträger zur Unterstützung der Präzisions-Landwirtschaft ↗︎, supportprecisionagriculture.org, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  10. Gentechnik: Sind Sie auch … gegen Genfood? ↗︎, Zeit Wissen vom 20. Juni 2017, online am 18. Juli 2017, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  11. Umweltschützer als Spekulant: Greenpeace-Mitarbeiter verzockt Spender-Millionen ↗︎, Der Spiegel, online am 14. Juni 2014, abgerufen am 2. Juli 2021. []
  12. Nach Protestaktion: Berliner Polizei durchsucht Greenpeace-Büros ↗︎, Der Spiegel, online am 7. November 2018, abgerufen am 2. Juli 2021. []

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